Archiv für den Monat Januar 2013

Menschliche Natur und geistige Freiheit

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Wenn die menschliche Natur eine geistige ist, so wie es die alten
Philosophen und Lehrer gelehrt haben, dann bedeutet das, dass
jeder selbst seine geistige Natur erst entdecken muss.

Dieses Naturrecht auf geistige Freiheit und Selbstbestimmung
wird jedoch immer wieder durch Religionen, Ideologien oder auch
aus purer Dummheit oder Feigheit oder charakterlicher Schwäche
in Frage gestellt und unterlaufen.

Die Bedingung für geistige Freiheit ist, vorurteilslos den Dingen auf den Grund zu gehen.
Dazu ist jedoch kaum jemand in der Lage. Schon gar nicht diese Gesellschaft, die mit
allen Mitteln verhindert, dass den Dingen auf den Grund gegangen wird. Denn damit
würde die Mehrheit der Gesellschaft ziemlich dumm dastehen. In fast allen Bereichen.
Man müsste die Geschichte neu schreiben und der Mehrheit der Leistungsträger jede
Verantwortung und Kompetenz absprechen.

Die Bedingung dafür, um den Dingen auf den Grund gehen zu können, ist sich
selbst auf den Grund gehen zu können. Wer sich den eigenen Lebenslügen und
Einbildungen stellt, kann vielleicht auch die großen Lügen und Einbildungen
durchschauen. Schließlich sind wir alle geistige Wesen, ohne Ausnahme.

Nemo im Gelben Forum

Manche Sätze braucht man wirklich nur zu zitieren, weil ihnen einfach nichts Relevantes mehr hinzufügen ist.

Oswald Spengler und die Grundkonstante des Menschseins

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Es ist schon erstaunlich, in welchem Maße meine ganz eigenen Einsichten und Schlußfolgerungen mit dem übereinstimmen, was Oswald Spengler schon 1918 in „Der Untergang des Abendlandes“ schrieb. Er hat damals vieles formuliert, was ich heute denke, ohne es von ihm gelesen zu haben:

Spenglers Methode läuft also auf ein organologisches Weltbild mit lebensphilosophischen Akzenten hinaus. Nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch die künstlichen Äußerungsformen des Menschen, Kunst, Gesellschaft, Politik, Staat sind für ihn Lebenseinheiten.

„Kulturen sind Organismen. Weltgeschichte ist ihre Gesamtbiographie.“

Der Sinn der Geschichte erfüllt sich im Werden und Vergehen dieser Hochkulturen, nicht etwa in linearen Geschichtsvorstellungen wie dem Schema Altertum – Mittelalter – Neuzeit. Spengler betrachtete diese Erkenntnis als die kopernikanische Wende in der Geschichtsbetrachtung.

Die noch seelenhafte Frühzeit gebiert stets einen Mythos großen Stils … Zugleich treten die neuen politischen Mächte hervor, Adel und Priestertum, die beiden Urstände jeder Kultur. [Nun ja, an dieser Stelle wäre jetzt eine Definition des Kulturbegriffs fällig. freewoman]

Mit der Zeit geht die politische Verfassung vom Lehnsverband zum Ständestaat über. Das landverbundene Leben der Frühzeit weicht einer Stadtkultur, in der zunehmend der „Dritte Stand“ (tiers), das Bürgertum, eine Rolle spielt. Später, im Zustand der Zivilisation, wird mit dem Proletariat ein „Vierter Stand“ hinzutreten. Abseits bleibt das Bauerntum, von Spengler mit „Nichtstand“ bezeichnet, der ursprünglicher ist als die übrigen Stände, von diesen aber verachtet und politisch ignoriert wird.

Den Höhepunkt der Kulturentwicklung bildet jedes Mal der Absolutismus …

Die letzte Phase einer Kultur nennt Spengler ‚Zivilisation‘. Der Begriff zehrt von der deutschen (nicht westlich-angelsächsischen) Tradition, Kultur und Zivilisation als Gegenbegriffe zu nehmen. Spengler ordnet die beiden Zustände erstmals historisch an. Zivilisation ist der Tod der Kultur, genauer: Der Kulturtod vollzieht sich, indem Kultur in Zivilisation übergeht.

Als Merkmale einer sterbenden, weil „zivilisierten“ Welt nennt Spengler u.a. folgende:

– Künstlichkeit und Erstarrung aller Lebensbereiche,
– Herrschaft der anorganischen Weltstadt anstelle des lebensvollen bäuerlich geprägten Landes,
– kühler Tatsachensinn anstelle der Ehrfurcht vor dem Überlieferten,
– Materialismus und Irreligiosität,
– anarchische Sinnlichkeit, panem et circenses, Unterhaltungsindustrien,
– Zusammenbruch der Moral und Tod der Kunst,


Die bürgerliche Revolution von 1789, die Ideale von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit führten Spenglers Meinung zufolge nur die Herrschaft des Geldes herauf. Der Kapitalismus aber unterhöhlt zunehmend die Gesellschaftsstruktur und wendet sich letzten Endes gegen seine eigenen Grundlagen der freiheitlichen Verfassung. Dadurch geht die Herrschaft des Dritten Standes schließlich auf die des Vierten Standes [damals Proletariat, heute: Unterschicht], der formlosen Masse der Weltstädte über. Genauer gesagt: Auf diejenigen, die diese Zivilisationsmassen als Dompteure in den Dienst ihrer eigenen Machtabsichten nehmen können. Das Resultat ist demnach der Verfall der Demokratie und die anbrechende Herrschaft der Populisten und Diktatoren.

Spengler hält diese Entwicklung für unausweichlich. Daher misstraut er den Idealen der freiheitlichen Demokratie und des Verfassungsstaates.

Geist und Geld stehen in einer inneren Beziehung. Sie unterscheidet sich, je nachdem, ob das wirtschaftende Subjekt ein Mensch der Kultur oder der Zivilisation ist. Der Kulturmensch treibt Handel mithilfe von Geld, der Mensch der Zivilisation denkt in Geld. Letzterer bezieht alles auf die anorganische Größe der abstrakten Zahl. Folglich ist die Periode der Zivilisation die hohe Zeit der Finanzmagnaten, der Börsenspekulanten, des Kunsthandels und der Korruption.

Auch mit Bezug auf den Geldfaktor divergieren die Kulturen untereinander. Die Antike kannte zur Römerzeit ebenso die Herrschaft des Geldes – Spengler benutzt dafür den heute belasteten Begriff der Plutokratie – wie die abendländische Moderne im Zeichen der amerikanischen Dominanz und der Weltleitwährung des US-Dollars. Antike Menschen aber verstanden unter Geld, ganz konkret, einen Geldhaufen. Abendländisches Gelddenken vollzieht sich Spengler zufolge anders, ‚faustisch‘ sozusagen, ‚unendlich‘. Das Symbol hierfür ist die doppelte Buchführung, die Auffassung des Geldes als dynamische Größe, als Funktion und Machtinstrument. Erst der beginnende Cäsarismus liquidiert, so Spengler, die Allmacht des Denkens in Geld, zusammen mit deren politischer Basis, der Demokratie.

Das Symbol des abendländischen Gelddenkens (und auch seine innere Struktur) ist die doppelte Buchführung. Zu dieser Schlußfolgerung bin ich selbst gekommen und habe schon vor Monaten beschlossen, mich nicht länger unter dieses allgegenwärtige und allgemein für selbstverständlich und unverzichtbar gehaltene Joch zu fügen, das meinem Wesen zutiefst widerspricht. Daß Spengler dieselbe Einsicht hatte, fasziniert mich, und ich sehe mich in meinen Entscheidungen bestätigt.

Abendländische Technik strebt, vom gotischen Bauerntum bis zur modernen Industrie, nach Herrschaft über die Natur. Der Lebensimpuls der Unendlichkeit ergreift den Herrn der Maschine und macht ihn letztlich zu deren Sklaven.

Man hat Spengler Fatalismus und Kulturpessimissmus vorgeworfen. Er sah offenbar als nächste Stufe nach der demokratischen Phase den sogenannten Cäsarismus (Totalitarismus) und danach den endgültigen Absturz der Kultur mit Rückkehr zum ursprünglichen, landverbundenen Leben in Einfachheit – von Spengler mit gewisser Verachtung als Fellachentum bezeichnet.

Nun, da wissen wir ja, wo wir stehen, und was sich naturgesetzmäßig für unsere Nicht-mehr-Kultur, sondern Schon-Spät-Zivilisation absehen läßt. Und wir wissen, wo bei alldem die Grundkonstante des Menschseins zu finden ist – im Leben auf dem Land, mit dem Land und von dem, was das Land zu geben bereit ist.

Dieses Mal wird die Vollendung, also das Verschwinden einer Kultur wohl besonders abrupt geschehen. Die letzten Generationen, die noch wissen, wie man sich auf der nördlichen Halbkugel direkt von der Erde und ihren Gaben ernährt und dort aus eigener Kraft überlebt, sterben weg. Vielleicht noch höchstens 10-20 Jahre, und die Abhängigkeit unserer Zivilisation von Technik und funktionierender Infrastruktur sowie das Gelddenken wird den abendländischen Menschen derart weit von seinen Lebensgrundlagen entfernt und soviel davon zerstört haben, daß er direkt am Verlust seines Menschseins zugrundegeht.

Dann kann es geschehn dass bald niemand mehr lebt,
niemand der die Milliarden von Toten begräbt.

Die Lösung heißt, Wissen und Können zum Leben auf dem Land, mit dem Land und von den Gaben des Landes aneignen, pflegen und weitergeben. Mehr oder gar Wichtigeres kann man nicht tun.

Deutschland und die Bundesrepublik – Meister und Geselle

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Der Kommentator Ralf hat in einem Kommentar in diesem Blog ein Behördenschreiben veröffentlicht, das er auf sein eigenes Schreiben hin bekommen hat. Ich  finde es so interessant, daß ich in einem separaten Eintrag darauf eingehen möchte:

Hallo Ralf,

diesem Heinrich Lorenz gilt meine Hochachtung für die Mühe, die er sich mit seinem Antwortschreiben gemacht hat. Er hat keine vorgegebenen Textbausteine benutzt, sondern wirklich individuell, auf den Punkt und logisch nachvollziehbar deine Fragen beantwortet. Das können und tun nicht viele Behördenmitarbeiter. Respekt.

Bis auf wenige Ausnahmen sind die meisten seiner Argumente aus meiner Sicht sachlich richtig. Widersprechen würde ich ihm natürlich spätestens bei der ungerechtfertigten Gleichsetzung der Bundesrepublik mit den von ihm korrekt (unter Auslassung der DDR) aufgezählten historischen Nationalstaatsformen des Völkerrechtssubjekts Deutschland. Ein Körperschaft ist eine Körperschaft, ein Nationalstaat ist ein Nationalstaat. Körperschaften können per definitionem nur (Zwangs-)Mitgliedschaften vergeben. Und nur zu einem „traditionellen“ Staat ist eine Staatsangehörigkeit möglich. Logisch? Logisch.

Ein Meister kann Rechte und Pflichten, die sich aus seinem Status als Meister ergeben, selbst wahrnehmen oder nach Gutdünken an Gesellen delegieren. Ein Geselle kann solche an ihn delegierten Rechte und Pflichten auftragsgemäß wahrnehmen – das macht ihn aber nicht zum Meister. Um aus einem Gesellen tatsächlich einen Meister zu machen, ist ein förmlicher Rechtsakt erforderlich: die Überreichung des Meisterbriefs. Ein vergleichbarer Rechtsakt hätte 1990 erfolgen müssen, damit aus der Körperschaft Bundesrepublik Deutschland der Nationalstaat Bundesrepublik Deutschland hätte werden können: eine förmliche Erklärung, daß die Körperschaft nunmehr nicht länger nur staatliche Aufgaben für das soeben per 2+4-Vertrag in die (angeblich uneingeschränkte) Souveränität entlassene Völkerrechtssubjekt Deutschland wahrnimmt, sondern nunmehr selbst Staat und damit Völkerrechtssubjekt ist. Das ist der entscheidende Punkt, an dem man in Diskussionen meines Erachtens nach immer ansetzen sollte. Die meisten müssen da aufstecken, weil sie sich nie mit den Details befaßt oder gar kritisch auseinandergesetzt haben.

Wie hast du den Vorwurf des Wahlbetrugs begründet? Oder hast du ihn nur so erwähnt, wie Heinrich Lorenz ihn zitiert hat? Dann ist seine Reaktion in meinen Augen völlig berechtigt.

Was war das Ziel deines Schreibens?

Interessant wäre, wie der gute Mann „rechtslastig“ definiert. Daß er dich pauschal in den Krautsalattopf „kommissarische Reichsregierungen“ wirft, ist typisch und nicht überraschend, zeigt aber, daß er letztendlich doch reflexhaft konditioniert auf dein Anliegen reagiert hat.

Warum denken so viele national? Ich bin pro-EU!

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… eröffnete der User yatri nachts um halb zwei einen neuen Thread im Gelben Forum. Eine halbe Stunde später antwortete der altgediente User DT ihm das:

Das kann ich Dir sagen: (mT)

verfasst von DT, 24.01.2013, 02:02
(editiert von DT, 24.01.2013, 02:25)

Meine eigenen Eindrücke (bin auch am ein oder anderen Ort gewesen):

Weil mit DEUTSCHEM Reparationsgeld die gesamte EU infrastrukturell und personell kuriert wird, aber eben besser als es in D der Fall ist.

Madrid und Bilbao haben Ubahnen, nagelneu, dazu noch Flughäfen, ebenfalls nagelneu. Mit deutschem Geld. Ich habe Regierungs- und Verwaltungsgebäude in Griechenland gesehen und ebenfalls in Spanien, nagelneu, sowas hab ich schon lange nicht mehr in D gesehen (außer in Berlin, das mit fast 50 Mrd EUR Finanzausgleich gepampert wurde).

Schulen, Unis, Kindergärten, Spielplätze, Strassen, Autobahnen, Eisenbahnen, S-Bahnen, Infrastruktur, Schwimmbäder, Sporthallen, der Wahnsinn. Alles tipp topp. Selbst in entlegenen Flecken.

Und fahr mal durch Duisburg, Dortmund, Köln, Bonn, Frankfurt, oder Kassel, Bremen, selbst durch so reiche Städte wie Stuttgart, Freiburg, Heidelberg. Grausamste Strassenzustände, versiffteste Unis, Schulen, Kitas, Sporthallen, Schwimmbäder. Autobahnen wie die A1/A4 bei Köln und Leverkusen, A8 bei Stuttgart sind seit Jahrzehnten verstopft. Wir sind die Melkkuh der Südländer, dazu noch der City of London und der Wallstreet, aber sie geben uns noch nicht mal 40 Mrd, um endlich mal die Autobahnen 3-spurig zu machen und mit Standstreifen zu versehen. Täglich fahren am Leonberger Dreieck 140000 Fahrzeuge vorbei, zum Daimler nach Böblingen/Sindelfingen, aber täglich ist 20 km Stau morgens und abends. Wieso lassen sie uns Hamster nicht wenigstens auf anständigen Strassen fahren, geben uns SBahnen, die gereinigt sind, lassen uns wieder Bahnhöfe mit Farbe streichen und die Pisse und Kloaken aus den Unterführungen rausspülen, mit den längst aus Einspargründen gestrichenen Reinigungskräften für die Bahn AG.

Wo geht das gesparte Geld hin? Richtig, an den Moloch Brüssel.

Das SEIN bestimmt das Bewußtsein. Solange schon morgens beim Gang zur SBahn der Dreck und die Pisse in mein Gesicht springen, der Zug dann verspätet ist, voll gestopft, verdreckt, vollgesprüht, der Bahnhof runtergekommen, die Strassen und Gebäude der Stadt, wo man nicht mehr weit von der DDR 1989 entfernt ist, und solange das Propagandaradio dann tönt, wie gut es doch Deutschland geht, die 1 EUR Jobber und Leiharbeiter und Praktikanten das Hamsterrad antreiben, damit die Ostküste Parties feiert, solange hasse ich diese EU.

Es kann genauso wenig sein, daß in Berlin, das nur vom Länderfinanzausgleich lebt, die Kitas frei sind, die SBahn nur die Hälfte kostet, während in Freiburg ein Kitaplatz 250 EUR im Monat kostet und der Nahverkehr doppelt so teuer ist. Denjenigen, die die Nassauer mit durchfüttern, denen muß es wenigstens noch besser gehen als den Gefütterten. Das ist schon lange nicht mehr so.

Diese umgekehrten Verhältnisse haben sich bereits bundesweit Nord-Süd sowie Europaweit Süd-Nord-mäßig etabliert. Wenn mein Kollege in Spanien mehr verdient als ich und nagelneue Gebäude und Infrastruktur hat, dann ist was schief an dieser Welt. Nach Amerika oder gar in die Schweiz will ich gar nicht erst schauen. Seit 1990, seit der fette Kohl uns an die Besatzer ausgeliefert hat, seit der Wiedervereinigung, da stagniert’s. Und seit 2000 und den Erfüllern Schröder und Joschka und dann der CIA+xxx Merkel gehts so richtig abwärts.

Vae victis – wehe den Besiegten.

DT

PS: Und daß es anders geht, in einer Zeit, wo ein vielfaches von dem verkauft wird ans Ausland wie zB 1985, als es uns in West-D wirklich super gut ging, das zeigen Länder wie die Schweiz, Singapore, Südkorea, Canada, Australien, die eben nicht unter das Besatzerjoch gezwungen sind.

Und das, wo die Produktivität heute höher ist, die Arbeitszeit länger, die Sozialleistungen zusammengestrichen, wo ist der ganze Mehrwehrt hin? Richtig, er ernährt die ANDEREN in der EU, auf UNSERE Kosten. DAS war der Fehler. Hätte man einen Teil des Wachstums, unserer Überschüsse genommen, um sie zu alimentieren, ok. Aber den Wohlstand umdrehen, das verursacht den tiefen Frust und die ohnmächtige Wut. Versailles II eben.

Nichts anderes als was die Vorfahren erzählten, als die Franzmänner nach dem WK I den Wald abgeholzt haben links vom Rhein und die Kohle und den Stahl nach F rübergefahren haben aus dem Ruhrgebiet. Pfeif auf die warmen Worte von heute vom Elyseevertrag. Besatzerpropaganda. Ich lausche lieber Mitterand: „Der Euro ist Versailles II ohne Krieg.“

Das einzige Land, in dem ich einen ähnlichen Zerfall und eine ähnliche Resignation sehe wie bei uns, sogar noch schlimmer, das ist Japan. Der zweite große Verlierer des WK II.

PPS: Und ich hab auch keine Lust, daß die EU Diktatoren und ihre Vasallen in unserem Land permanent unsere Verfassung/GG brechen. Unsere Soldaten verteidigen unser Land HIER, nicht in Afgh, Mali, Somalia, als Söldner der US/GB/F Konzerne. Und daß Schäuble die Katze aus dem Sack gelassen hat, das sollte stets am Beginn einer solchen Diskussion stehen.

http://www.youtube.com/watch?v=4xw2NkMFa6s

Die Bürger eines Landes sollen SOUVERÄN und FREI und ohne Besatzerpropaganda über ihre Zukunft entscheiden! Den Norwegern schreibt man auch nichts vor, und die Isländer sperren ihre Bankster und Regierungsverbrecher ein. Wo bleibt die erste Mrd Klage einer Landesbank gegenüber JPM, GS und den Ratingagenturen über die 2-stelligen Milliardenbetrügereien mit den ABS/CDS 2006 und 2007??? F… die Globalisierung und die NWO, die nur dem neuen Feudalismus der neuen Oligarchen in die Hände spielt.

Dem wäre eigentlich kaum noch etwas hinzuzufügen, aber er tut es gut 20 Stunden später doch noch, als Antwort auf einen Beitrag von User Morpheus:

… in der Tat waren die Gehalts- und Freizeitzuwächse im Zeitalter eines Kluncker (zweistellig) massiv. Schon damals hieß es von Seiten der CDU: Maßhalten.

Aber es ist einfach ein Fakt, daß via EU im Jahr über 200 Mrd EUR Transfer in den Süden geht. Ein Teil kommt zurück, und ein kleiner Teil dessen sorgt dann bei uns dafür, daß die Porsche/Bosch/Daimlerarbeiter einen kleinen Wohlstandsschub haben und auch viele vorher Arbeitslose jetzt als Zeitarbeitssklaven wieder ins Hamsterrad dürfen. Der größte Teil bleibt aber als massive Umverteilung „oben“ hängen, und ich bekomme das auch bei meiner Verwandschaft mit, wo einige von dieser massiven Ungleichheit profitieren, als Chefs das 50 oder 100-fache der Arbeiter einzuheimsen oder sogar direkt an einigen Schaltstellen die Hand in den großen Geldstrom zu halten.

In der Tat sind die von mir vorgenannten Länder Südkorea, aber auch Singapore und die größeren Städte in China gerade dabei, massiv aufzuschulden, und das führt zu diesem Wohlstandsschub den ich sehe.

Australien und Canada haben einen Wachstumsboom durch die Commodities, so wie Californien oder der Yukon mit den Goldrushs in 1849 oder den 1890er Jahren, oder Goslar mit dem Silber, Arizona (Tombstone, Bisbee) mit dem Kupfer usw., Ähnlich jetzt Norwegen mit dem Öl.

Nichtsdesto trotz sehe ich jedoch, wie Länder wie Schweden, die Schweiz, auch NL oder DK ganz gut fahren. Fleißig, gute Qualität, nicht alles exzessiv, eben „schwäbische Hausfrau“. Ich weiß ja, daß im Debitismus für jeden Sparer ein Schuldner da sein muß, aber verdammt nochmal, unsere Nachschuldner sitzen in China und Ostasien und zu Beginn der 1990er Jahre im Ostblock.

Die Transfers aus Deutschland heraus durch die aggressive Plünderungspolitik ist massiv. Du hast keine Beweise dafür? Schau Dir die Städte an, die in den 2000er Jahren mittels Cross Border Leasing den Besitz ihrer Infrastruktur für einen Appel und ein Ei an die Besatzer aus dem Amiland verhökert haben. Bodenseewasserversorgung an die Amis, Neckarwerke (unter Claassen, einer der gekauften Vasallen) an die Franzmänner. Und jetzt alles teuer wieder zurück kaufen. 2x melken. Dazu die Preiserhöhungen.

Ca 100 Mrd meiner Schätzung nach der IKB, LB Hamburg, LBBW, Bayern LB, Sachsen LB via ABS und CDS reindrücken. Wallstreet und City of London.

Das hört sich alles wenig an, aber es sind genau die Summen, die wir hier seit 2006/07 diskutieren. Gemessen am BSP Dtlds sind das ca 5% p.a., und ein Einbruch von 5% p.a. über 20 Jahre ist massiv.

Der ESFS und der ESM sind noch nicht mal richtig zum Einsatz gekommen. Wieso wurde die Schuldenbremse eingeführt? Klar, weil man vermeiden wollte, daß sich Deutschland wie 1923 aus Versailles II rauszieht.

Weitere Besatzerpolitik: wieso gibt man die ganzen Raffinerien in Dtld aus der Hand? Leuna an die ELF (Franzmänner), die Raffinerie in Wesseling bei Köln (früher ein Teil BASF, weg isser ans Ausland), Aral weg an BP, usw usw.

Wieso wurde via Trojaner Asmussen die „Deutschland AG“ geknackt, dh die Beteiligungen der dt. Firmen aus den Versicherungen und Banken durch das Lockmittel „steuerfreie Hebung der stillen Reserven“ rausgelöst? Wer hat das jetzt, wer profitiert von UNSEREN Hamstern? Klar, die, die damals den Asmussen als noch halbkleines Licht aus dem Bett geklingelt haben, City of London und Wallstreet.

Wir haben damals geschuftet, und DAS GELD IST IM LAND geblieben. Jetzt wird es abgesaugt.

Das ist der Unterschied bei China, Südkorea, usw usw. Dort bleibt das Geld im Land, und bei Projekten wie Busan in SK kann man sehen, wie das ist.

Ich vergleiche das immer mit den freien Reichsstädten im Mittelalter, v.a. im 12. Jh. Dort kann man heute noch sehen, wie vorteilhaft das war, wenn das erwirtschaftete Vermögen IN DER STADT geblieben ist. Im Vergleich zu Städten, die einen schmarotzenden Oligarchen, einen Feudalherren, und seine ganze Mischpoke mitfüttern mußten. Diese ehemals freien Reichs-Städte sind meist heute noch groß und stolz, während die feudalen meist ein großes Schloß haben, aber sonst runtergekommen sind.

Es gibt aber eben auch noch die Besatzer im eigenen Land, die vorgenannten Oligarchen, die neuen Prenzlberg Bewohner, die aus Hamburg Eppendorf und Eimsbüttel und Umgebung. Diese horrenden gezahlten Summen sind auch erklecklich und fehlen bei der breiten Bevölkerung.

Meine These weiterhin: würden wir nicht die ganze Welt finanzieren (Japan dito), hätte unsere Industrie zwar nicht ganz so viel zu verkaufen, aber ein großer Teil würde im Land bleiben.

Ich habe mich in den 80er Jahren gewundert, wieso die DDR trotz Leuna (alte IG Farben) nicht in der Lage war, genug Farbe zu produzieren, um die Häuser in ihren verfallenden Städten mal anzustreichen. Oder Gips und Beton um zu verputzen. Man muß nur heute in eine Stadt wie Duisburg gehen und dann sieht man genau dasselbe wie 1984 in Eisenach. Obwohl es bei uns genug Zement, Gips und Farbe beim Praktiker Baumarkt gibt.

Mir ist zB nach etlichen Besuchen in England klar, daß ein dermaßen de-industrialisiertes Land nur noch durch die Geld-Abgreifmaschine City of London am Laufen gehalten werden kann. Bei dem Amis wird ja noch Software und Militärgut produziert und so ca 20 Mio Industriearbeiter gibts auch noch und daneben noch die neue Rohstoffindustrie. Aber „Mehrwert“ wird dort kaum noch produziert, in England ausser bei Rolls Royce (Triebwerke) und in der Pharmaindustrie nicht mehr.

In Ländern wie England und auch Australien spielt interessanterweise die „Bildungsindustrie“ eine Riesenrolle, die Zigtausende an Studentengebühren sind zB in Australien nach Commodities und Tourismus die drittwichtigste Branche.

Ein ganz wichtiger Aspekt bei der Zufriedenheit: es gibt eigentlich keinen absoluten Maßstab, es muß einem eigentlich immer nur besser gehen als dem Nachbarn, dem Kollegen. Daher wäre es so wichtig, daß man bei diesem ganzen Debitismus/Umverteil/Reparationsspiel peinlich darauf achtet, daß in Baden-Württemberg die SBahn billiger und die Kita günstiger ist als in Berlin, denn sorry, wer Party macht und wo morgens um 9 und mittags um 4 Rushhour ist, der hat das nicht verdient, im Vergleich zum Daimler, wo morgens um 7 und abends um 6 die Strassen verstopft sind.

Der Klotz, der den Sonderleistern um den Hals gehängt wird, darf nicht dazu führen, daß die Lahmen und Schwachen dreckig lachen und vorbeiziehen. Wenn die Spanier nun mal 2h Mittag machen und die Griechen ihren Uozo saufen, dann sollen sie halt eben nur 1000 EUR im Monat verdienen. Wer sich dem Hamsterrad und der Plackerei nicht aussetzt, soll dann aber eben auch keinen Kuchen kriegen.

Dasselbe gilt bei den Ländern: es kann nicht sein, daß die verfaulten Engländer überall in Frankreich und an der Adria und in Spanien die Ferienhäuser aufkaufen, während der deutsche Malocher, dem die ganzen Häuser in Spanien ja eigentlich via Banken gehören, nix davon sieht.

Ganz schlimm die Amis, die auf deutsche Kosten die ganze Zeit ein mindestens 2x so fettes Leben vom Standard her führen und in der Karibik auf Kreuzfahrt gehen. Ich kann mich noch gut erinnern, in den 80er Jahren war selbstverständlich das deutsche BSP unter den höchsten in der Welt. Und jetzt? Arbeiten wir weniger, sind wir weniger produktiv, weniger technikorientiert usw usw? Jetzt hängen wir selbst in der EU im Mittelfeld rum. Das geht einfach nicht. Das kann man auf Dauer mit der Bevölkerung nicht machen.

DT

Danke, DT.

Definition Philister (nach Schopenhauer)

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Ein Philister ist eine Mensch ohne geistige Bedürfnisse.

Philister deshalb, weil das Küstenvolk Philister im biblischen Palästina in ständiger Auseinandersetzung mit den Hebräern und Israeliten lebte – ganz wie die Menschen ohne geistige Bedürfnisse sich an Menschen mit solchen Bedürfnisse reiben und weder Verständnis noch Rücksicht für sie haben.

Ibn Khaldoun und die Archäologie der Gewalt

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„[Ibn Khaldoun] behauptet die zunehmende Entwaffnung der Zivilbevölkerung, macht aus Männern schutzbedürftige Bürger, gleich Frauen und Kindern, weil sie ihre Waffen abgeben, ganz im Verrtauen auf Recht und Ordnung und sich ganz auf die bewaffneten Kräfte verliessen.

Über die Zeitläufte  verlören sich dann bei ihnen die Fertigkeit im Umgang mit den Waffen und was noch schwerer wiege auch die notwendigen Charakterzüge des guten Benehmens und des respektvollen Umgangs miteinander, welche die waffentragenden Nomaden auszeichne. Er sagt, der wohlhabende Bürger, immerhin das Ideal der modernen Gesellschaft, wird zwangsläufig zum kindischen Menschen schlechten Benehmens und übler Charakterzüge. Ein Wehr-und Ehrloser ohne Würde!“

Ibn Khaldoun war ein muslimischer Historiker und Philosoph des 14. Jahrhunderts aus Andalusien, heute Teil von Spanien. Eine seiner wesentlichen historischen Einsichten lautet „Ungerechtigkeit ruiniert am Ende jede Zivilisation.“ Der britische Historiker Ernest Gellner hält Ibn Khalouns Definition einer Regierung für die beste in der Geschichte der politischen Theorie:

„Eine Regierung ist eine Einrichtung, welche Ungerechtigkeiten verhindert, die nicht von ihr selbst begangen werden.“

Ich fand oben zitierten Text im letzten Eintrag des offenbar sträflich vernachlässigten Steppenreiter-Blog.

Ein interessanter Denkansatz. Es widerstrebt mir zwar, Wohlstandsbürger als generell zu kindischem Benehmen und schlechtem Charakter neigend zu beschreiben, aber ganz von der Hand weisen läßt sich das nicht. Andererseits gibt es wirklich genug waffentragende Idioten, denen ich alles andere als gutes Benehmen, Würde und respektvollen Umgang mit anderen Menschen bescheinigen würde.

Tatsache ist, nur ein Mensch, der die Freiheit hat, Waffen zu tragen, ist ein freier Mensch. Wer seine Freiheit nicht notfalls gewaltsam verteidigen kann, verliert sie ebenso schnell wie alles materielle Eigentum, das er nicht gegen gewaltsame Übergriffe zu verteidigen in der Lage ist.

Womit ich bei dem einen Buch bin, das ich derzeit immer mal wieder zwischendurch weiterlese: „Archäologie der Gewalt“. Der Autor Pierre Clastres führt darin aus, daß keine (vorstaatliche) Gemeinschaft ihre Identität behält, wenn sie nicht jederzeit bereit ist, diese mit Gewalt nach innen wie außen zu verteidigen. Kriegsbereitschaft zur Verteidigung definiert und bedingt die vorstaatliche Gemeinschaft. Was nicht bedeutet, daß permanenter Kampf eines Jeden gegen Jeden herrscht, sondern permanentes Taktieren und Bündnisschmieden mit anderen Gruppen gegen weitere Gruppen, wobei sich die Konstellation, wer mit wem gegen wen verbündet ist, ständig neu ordnen kann.

Dazu muß man sagen, daß die vorstaatliche Gemeinschaft sich über Ungeteiltheit (Gleichberechtigung aller Mitglieder) und Totalität (Autonomie, Unabhängigkeit nach außen) definiert. Niemand trifft für andere Entscheidungen. Immer trifft die Gemeinschaft alle Entscheidungen gemeinsam.

Sobald einer dem anderen Vorschriften machen kann, handelt es sich nicht mehr um Vorstaatlichkeit. Jede Unterteilung der Gemeinschaft in Oben und Unten, jede Abgabe einer noch so geringfügigen Entscheidungsbefugnis an jemand anderen bedeutet gleichzeitig Aufgabe der Identität der gesamten Gruppe. Deshalb kann Unterwerfung anderer Menschen auch nicht Ziel der kriegführenden, vorstaatlichen Gemeinschaft sein. Es geht immer nur um Abgrenzung. Sobald es um Unterwerfung geht, verliert die Gemeinschaft ihr Identitätsmerkmal der inneren Ungeteiltheit, die ihr zusammen mit der äußeren Unabhängigkeit wichtiger ist als alles andere.

Sagt Pierre Clastres. Und von Ibn Khaloun lernen wir also, daß ein Bürger kein freier Mensch sein kann, sondern immer nur schutzbedürftiger Untertan einer früher oder später immer ungerecht handelnden Regierung. Der Begriff des freien Bürgers“ ist also ein klarer Fall von Oxymoron. Der Bürger ist kein freier Mann, kein Freeman.

Wußten wir schon. Aber trotzdem eine interessante Einsicht aus dem 14. Jahrhundert.