Komme eben von einem kleinen Gesprächskreis zum Thema Anarchismus bzw. Voluntarismus zurück. Der Referent befürwortete Privateigentum an der Welt als Voraussetzung für Konfliktvermeidung. Ich hielt ihm entgegen, daß Eigentum selbst eine wesentliche Quelle von Konflikten ist und es menschliche Gemeinschaften/Naturvölker gab und immer noch gibt, die den Eigentumsbegriff überhaupt nicht kennen. Das bestritt er wiederum und brachte als Beleg das Eindringen von Menschen mit Eigentumsbegriff in den Lebensraum von Menschen ohne Eigentumsbegriff, wogegen Letztere sich natürlich wehren würden. Ich argumentierte, daß man die unerlaubte Verletzung von Rechten auch ohne Eigentumsbegriff als Unrecht wahrnehmen könne. Was er wiederum bestritt und dann sinngemäß behauptete, ohne Eigentumsbegriff gebe es gar keinen Unrechtsbegriff.
Es ist eigentlich amüsant, weil das ein schönes Beispiel für das Sinnbild vom Mann mit dem Hammer in der Hand ist, der „überall Nägel sieht“, also das Draufschlagen mit dem Hammer für eine universell vorteilhafte Problemlösung hält. Wenn jemand wie hier Privateigentum und vollkommen freien Markt als ideales Mittel zur Lösung aller Probleme des menschlichen Zusammenlebens erkoren hat, dann sieht er natürlich in eben dieser Weise überall Bestätigung für dieses Konzept und tut sich schwer mit der Vorstellung, friedliches Zusammenleben ginge sogar ganz ohne Eigentumskonzept. Um einen weniger eingegrenzten Blickwinkel zu bekommen, muß man den Hammer schon wenigstens vorübergehend mal aus der Hand legen können, denke ich.
Wenn der Mensch seine Umwelt als Ansammlung von Objekten betrachtet, die immer potentielles Eigentum von irgendwelchen Menschen sind, dann ist der Mensch selbst als tatsächlich untrennbarer Bestandteil dieser Welt zwangsläufig ein ebensolches Objekt, dessen Eigentümer ein anderer Mensch sein kann. Wenn also die Dualität „meins“ und „nicht meins“ erschaffen wird, entsteht im gleichen Moment die Dualität „frei“ und „nicht frei“. Ohne Eigentumsgedanken gibt es keinen Freiheitsgedanken, denn Eigentum an der Welt geht nicht ohne Eigentum am Menschen. Wenn im Umkehrschluß die Welt unfrei sein kann, weil Eigentum, dann kann auch der zur Welt gehörende Mensch unfrei sein, also Eigentum. Damit kommt durch den Eigentumsbegriff der Freiheitsbegriff in die Welt. Eigentum existiert nicht ohne Nichteigentum, Freiheit nicht ohne Unfreiheit, wie hell nicht ohne dunkel denkbar ist, gut nicht ohne böse etc. pp.
Nur wenn der Mensch seine Umwelt als Ansammlung von Subjekten mit ebensolchen Freiheitsrechten wie den seinen begreift, kann er selbst überhaupt solche Rechte haben. Es ist ein fundamentaler, folgenschwerer Trugschluß, den Menschen als von der Welt getrennt, nämlich als den ihr übergeordneten Eigentümer zu denken, ihm also mehr Rechte zu geben als der Welt, deren integraler Teil er ja ist. (Es überrascht sicher niemanden, daß besagter Referent gläubiger Christ ist …) Ein Teil kann nicht mehr Potential haben als die Gesamtheit der Teile. Das ist absolutes, also unabhängig vom Menschen geltendes Naturgesetz, nämlich Mathematik, die Grundstruktur des Universums, der Realität.
Man stelle sich vor, aus der mathematischen Menge der Primzahlen erhebe sich die 11 über die Menge der Primzahlen (deren Teil sie ist und bleibt, ob ihr das gefällt oder nicht), weil sie in gewisser Weise einzigartig unter den Primzahlen ist und daraus schließt, alle anderen Primzahlen hätten weniger Rechte als sie, sie könne deswegen Eigentum an ihnen beanspruchen und frei darüber verfügen. Klingt absurd, ist aber das mathematische Äquivalent zum oben beschriebenen Trugschluß des „zivilisierten“ Menschen.
Eigentum ist der falsche Weg. Eigentum löst nur Probleme, die ohne Eigentumsbegriff gar nicht da wären.
Man kann seinen Lebensraum verteidigen, ohne ihn als Eigentum zu betrachten. Man kann ihn z. B. verteidigen, weil man sich als vielfach eingebundenen und daher unverzichtbaren Bestandteil des natürlichen Gleichgewichts in diesem Lebensraum betrachtet und als unvollständig und aus dem Gleichgewicht, wenn man nicht friedlich und respektvoll wie bisher in ihn eingebunden bleibt.
Aber wer die Welt durch das Raster „Eigentum“ betrachtet, kann ein derartiges Selbstverständis als Handlungsmotiv für den Menschen natürlich nicht erkennen. Wenn man durch eine blaugetönte Brille schaut, kann man die angeblich existierende Farbe Orange leicht für ein Hirngespinst halten. Und solange man nicht einsieht, daß man so eine Brille aufhat, bleibt die Welt eben blau und Diskussionen darüber zwecklos.
Hat dies auf Haunebu7's Blog rebloggt.
Kuck Kuck
„Und solange man nicht einsieht, daß man so eine Brille aufhat, bleibt die Welt eben blau und Diskussionen darüber zwecklos.“
Amen! Am besten sieht sichs ohne Brille 😉
Diese Aussage trifft auf absolut ALLES zu.
Dummerweise haben fast alle, fast immer irgendeine Brille auf, ohne dies zu merken, geschweige denn zu verstehen, was meist zu nicht Lösungsorientierten „Diskussionen“ führt, leider!
Das der Grund warum ich inzwischen mit eigentlich niemanden mehr Gespräche über „tiefgründige“ oder wichtige Themen führe, denn in aller letzter Konsequenz läuft es doch immer hier drauf hinaus: Des Menschen Wille ist sein Himmelsreich!
Erst wenn der Mensch alle seine Brillen abgelegt hat, kann er sich selber erkennen, vorher ist dies unmöglich.
Zur Aufklärung, die Brillen stehen für Prägungen und Konditionierungen.
Lieben Gruss inne Runde
„Eigentum ist der falsche Weg. Eigentum löst nur Probleme, die ohne Eigentumsbegriff gar nicht da wären.“
Was für eine schön kurze Wahrheit. Ist genauso mit der EU und mit der Ehe:
„Gemeinsam wollen wir uns nun den Problemen stellen,
die wir alleine nicht hatten.“
Toller Artikel. Wieder ein guter Grund, freewoman zu lesen.
„Erst wenn der Mensch alle seine Brillen abgelegt hat, kann er sich selber erkennen, vorher ist dies unmöglich.“
Überhaupt kann man eine Brille / Konditionierung nicht sehen, solange man sie auf der Nase / nicht abgelegt hat…
Interessanterweise gilt ja die ehemalige UdSSR als Beispiel, dass der Mensch nicht für ein solches System geeignet sei. Interessant deshalb, weil das, was dort war, nichts anderes als eine Diktatur war. Im eigentlichen Sinn sogar ein echtes, faschistisches System.
Weshalb denn? Normalerweise werden mit solchem Irrsinn reale Vorkommnisse überlagert, da totschweigen schwieriger ist, als mit einem Geschichtchen zu überschreiben.
Wie nun oben hergeleitet wurde, drängt die Logik des Lebens zum besitzlosen Zustand. Die Vermutung liegt daher nahe, vor allem, wenn weitere Aspekte mit einbezogen werden, dass dieser Zustand bis vor 100, 200 Jahren bereits auf Erden war. Jedoch von der ehrenwerten Gesellschaft ausgelöscht wurde.
Kannst du die zwei letzten Sätze bitte mal näher erläutern? In Sachen Rußland und Eigentum habe ich hier im Blog schon mal was geschrieben, ich glaube, im Zusammenhang mit Oswald Spengler.
Wohl wahr 😉
Deswegen erfährt man in den Umerzeihungs/Hirnwaschanstalten auch nix von dieser ganzen Thematik, viel zu brisant!
Aber das erschreckenste ist, selbst wenn du jemanden auf seine Brille hinweist, bestreitet er früher oder später vehement das Vorhandensein dieser!
„… näher erläutern?“ – Das würde ganze Bücher füllen. Aber ich versuchs mal in einer kurzen Kurzfassung.
Stichwort: La grande Tartarie – weshalb dieses Reich nirgends mehr auftaucht.
Entweder wird die Zeit anhand der bestehenden Geschichten (= Märchen, wortwörtlich) so als wahr angenommen, oder diese Geschichten werden mit einer „gesunden“ Logik überprüft (Wahrscheinlichkeiten, naturwissenschaftliche Zusammenhänge, kriegsstrategische Überlegungen und einiges mehr – jedoch darf man sich nicht zu schade sein, stimmige Überlegungen über Bord zu werfen, wenn bemerkt wird, dass weitere Zusammenhänge nicht mehr dazu kombiniert werden können).
Wird der 2. Weg gewählt, kommt man erstmal gar nicht weit. Der Weg ist lang, bis die Sonne am Horizont zu scheinen beginnt. Ab dann wird die Wärme immer stärker. Derjenige, der auf seiner Suche der Perfektion begegnet, darf sich relativ sicher sein, dass er im Sonnenlicht wandelt. Ein Blick in die heutige Zeit genügt, um das Gegenteil zu erblicken, den totalen Pfusch – die Finsternis (reales Bsp.: Abdeckung unserer Atmosphäre).
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Ich habe noch viel mehr geschrieben. Jedoch wieder rausgelöscht, da ich genau damit begann, ein Buch zu schreiben.
Neuer Versuch, allerdings etwas abgehackt und nicht wirklich einem roten Faden folgend:
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Obiges Stichwort resp. Santia Weden von Perun (s. youtube) geben Hinweise. Diesen bin ich nachgegangen.
Ich hoffe, dass bekannt ist, dass mittlerweile die ehrenwerte Gesellschaft jeden Flecken dieser Erde kontrolliert. Verschiedene Flaggen, Sprachen, Kulturen, Religionen sollen diesen Umstand übermalen. Jedoch gibts Beweise, die nicht zu leugnen sind.
Leider musste ich auf meiner weiten Reise feststellen, dass so ziemlich jede Wissenschaft hermetisiert wurde und somit durch den uns gelehrten Blick nur für das zu gebrauchen ist, was wir als Sklaven wissen müssen, um die uns gestellten Aufgaben zu erledigen. Allerdings kann mit viel Durchhaltevermögen das richtige Sehen antrainiert werden. Ab einem gewissen Punkt kann man über die Stümperhaftigkeit dieser „Wissenden“ (Volksmörder) nur noch den Kopf schütteln. Aber auch über sich selber, da man nie dahinterkam, obwohl die Wahrheit so offen daliegt. Übrigens: Als Kind war jeder Wahrhafte der Wahrheit schon sehr nahe… Dann kommt der Kindergarten, die Schule… und… und… bis ein jeder entweder von der Demenz, dem Krebs oder einem Unfall zum Opfer fällt.
Jedoch gilt: Licht verdrängt Dunkelheit. Deshalb wird Gut – die Logik des Lebens – auf Erden wieder einkehren.
Mythen und Realität 1-3 (s. y-tube) geben weitere Hinweise.
Es versteht sich hoffentlich von selbst, dass ich nicht ein Dokument als Beweis liefern kann, so wie es die Offiziellen, die renommierten Wissenschaftler es können, da sie auch selber, oder ihre Vorgesetzten, diese Dokumente oder sonstige Dinge erstellen. Nein, hier gehts um ein Konstrukt, das von der Komplexität einfacher ist, da die Zusammenhänge wieder einer gesunden Logik entsprechen. (in den empfohlenen Filmen werden zwar Dinge gezeigt, die meine Aussage vom 17.10.13 stützen. Jedoch kann ich nicht verifizieren, ob wahr oder nicht. Deshalb suchte ich nach eigenen Hinweisen)
Ein Hinweis aus meiner Küche bzgl. anders sehen, Zusammenhänge verstehen (objektiv gesehen weit von meinen 2 letzten Sätzen vom 17.10. entfernt. Aber er ist ein kleiner Teil des Allumfassenden): Versuchen Sie die Entstehung der total ebenen Alpentäler, die kaum 10 Meter Höhenunterschied auf über 10 km ausmachen und von der einen Felswand zur anderen noch weniger Höhenunterschied aufweisen, zu verstehen. Die Offiziellen singen das Lied der Gletscher vor 1000enden von Jahren. Wie könnte es denn anders gewesen sein? Vor allem, wenn noch die Seen, die plötzlich die Ebenen durchschneiden berücksichtigt werden. Kleiner Tipp: Lernen Sie die Erosion zu verstehen. Dann werden Sie auch den Begriff der Zeit neu erfahren. Und damit steigt und steigt das Bewusst-sein.
Bin vor kurzem über eine Kurzfassung von Paul C. Martin (dottore ausm Gelben) „Macht, der Staat und die Institution des Eigentums“ gestolpert.
Guckt ihr hier: http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/Macht-der_Staat-Eigentum.htm
Danke, lese ich bei Gelegenheit. Momentan keine Zeit für die digitale Welt.
Mutig mutig 😉

Kannte ich schon. Und dachte heute morgen erst daran (wirklich!), nachdem die Diskussion zum Thema Eigentum neulich so eskalierte. War ich eigentlich wirklich dreist und unverschämt? Sollte ich um Entschuldigung bitten? Oder war mein Diskussionsparter überempfindlich? Darüber denke ich schon tagelang nach …
spät gefunden, aber besser später als NIE, ganz toller Artikel, jetzt wird mir einiges klar und ich habe nach Formulierungen von Eigentum gesucht, wie ich es am besten beschreiben kann, wie kaputt man durch dieses Eigentumsdenken alles macht…