Archiv der Kategorie: Diverses

Wo soll ich mich hinwenden …

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,,, in dieser schlechten Zeit? Konfrontation mit einem totalitären Machtapparat ist wie Widerstand der Löwenzahnblüte gegen den Rasenmäher. Im Ausweichen liegt das Überleben. Die Milgram-Experimente haben zwar gezeigt, dass viele folgen, wenn einer die alternative Handlungsmöglichkeit gegen den Wunsch der Autorität vorführt. Aber – im Experiment stand für die Teilnehmer nicht ihre gesamte Existenz auf dem Spiel.

Es ist mit meiner Weltanschauung und meinem Gewissen nicht vereinbar, die aktuellen „Regeln“ einer Regierung zu befolgen, die nachweislich nicht das Wohl der Menschen verfolgt, sondern zu ihrem persönlichen Vorteil die wirtschaftlichen Interessen einer menschenfeindlichen Mafia bedient. Wenn ich erhalten will, was ich und meine Mitstreiter mit harter Arbeit für mich und andere Menschen aufgebaut habe, muss ich es aus der Schusslinie halten, bis die Gefahr vorüber ist. Das Risiko der totalen Zerstörung bei offener Widersetzlichkeit ist zu hoch.

Lektionen aus dem echten Leben 11

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Seit dem letzten großen inneren Konflikt sind fast 3 Jahre vergangen. Die damals neue Beziehung hat sich bewährt, bescherte jetzt aber das nächste große Drama – die Entscheidung zwischen Lebensgefährten und erwachsenem Sohn. Die bitterste Entscheidung meines Lebens bisher, eine extrem schmerzhafte Zwangsabnabelung, von der niemand weiß, was sie für Folgen haben wird. Jedenfalls wird die Entscheidung gegen den Sohn in der kleinen Stadt erhebliche Wellen machen. Wie die direkt Betroffenen bis hin zu den Enkeln damit umgehen, werden wir sehen. Meine eigenen Emotionen sind noch unter der Schockdecke versteckt. Ich habe meine Entscheidung danach getroffen, was sich richtiger anfühlt. Der unausweichliche emotionale Zusammenbruch kommt erst noch, momentan funktioniere ich hauptsächlich. Wir haben alles in unser kleines, zunehmend erfolgreiches Geschäft gesteckt. Seit gestern stehen wir allein da. Ein neues Team muss sich erst finden.

Jemand, dem man intime und heikle Interna anvertraut hat, kann einen schrecklich verletzen. Aber Angst ist eine schlechte Grundlage für richtige Entscheidungen. Erwachsene Menschen sind für ihre Entscheidungen und deren Konsequenzen voll verantwortlich. Einer wie der andere. I am ready for the impact. Brace, brace!

Lektionen aus dem echten Leben 9

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Es wächst das Gefühl, sich befreien zu müssen von (fast) allem, was ich mir in den vergangenen 3-4 Jahren an Konstrukten zurechtgezimmert habe, bzw. von noch älteren Strukturen, die mich alle inzwischen viel zu viel belasten und einschränken und nicht das gebracht haben, was sie bringen sollten. Viel Verpflichtung und wenig sichtbarer Nutzen. Dann aber werde ich eine andere wirtschaftliche Lebensgrundlage brauchen – und ein effektives Schutzschild gegen den Machtapparat bleibt zwingend notwendig.

Eine bittere Lektion liegt darin, wie wenig man sich auf andere Menschen verlassen kann und wie schwer Ehrlichkeit es hat in einem Meer der Engstirnigkeit und Verlogenheit. Ich weiß, das war zu allen Zeiten so, und nicht wenige von uns sind daran zugrunde gegangen. Der Preis für die Unterstützung der Gemeinschaft ist Anpassung an ihre Lügen. Wer ihn nicht zahlen will, wird auf die Gemeinschaft verzichten und auf sich gestellt sehr, sehr stark sein müssen, denn wer nicht mitlügt, wird als Feind behandelt.

Vielleicht ist ein Mittelweg möglich. Das bleibt herauszufinden.

Prioritäten

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Ich mag mein Leben, so wie es jetzt ist. Kein einziges Element daraus möchte ich missen. Meine einzige Beschwerde ist, dass es mir nicht schnell genug geht mit dem, was ich tue. Ja, es ist viel. Von außen könnte man denken, zu viel. Ich springe zwischen den verschiedenen Baustellen hin und her, habe endlos lange To-do-Listen, muss dauernd Prioritäten setzen. Nicht immer gefällt anderen Leuten, die mit mir zu tun haben, wie ich diese Prioritäten setze. Manch einer wünscht sich, ich würde seine Bedürfnisse mehr berücksichtigen. Geht nicht.

Hier meine Prioritäten:

  1. Ich. Ich muss funktionieren, darf mich deshalb nicht zu sehr unter Stress setzen, um die Erwartungen anderer zu erfüllen. Einen gewissen Stress brauche ich zwar, um motiviert zu bleiben. Beim Rest wird aber gnadenlos gestrichen und verschoben.
  2. Meine Tochter, mein Mann, mein Sohn, meine Enkel. Für sie bin ich sofort da, wenn sie mich persönlich brauchen. Außerdem auch für die ältere Generation meiner Familie, wenn es akut wird.
  3. Meine Tiere. Ich möchte keines missen.
  4. Das kleine Unternehmen, der unsere solide Lebensgrundlage hier im Ort werden soll und sich gut entwickelt.
  5. Dann erst meine Freunde. Sorry. Sie sind alle erwachsen und haben sich ihr Leben eingerichtet wie ich mir meines. Ich bin nicht dafür zuständig, dass ihr Leben mit meinem kompatibel ist. Ich bin für sie da, soweit ich Kapazitäten frei habe. Aber ich werde meine Lebensweise nicht nach ihren Bedürfnissen ausrichten, und emotional erpressen lasse ich mich auch nicht mehr.

Und nun zurück in den Trubel.

Lektionen aus dem echten Leben 5

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Es ist bedrückend, wie normal es anscheinend ist, einander zu belügen. Erneut erlebe ich die Enttäuschung, dass sich etwas, was ich jemandem geglaubt habe, als vorsätzliche Lüge herausstellt. Es macht mich todtraurig, dass wieder jemand, den ich geschätzt habe, sich als unehrlich erweist. Andererseits ist es erstaunlich, wie ich fast fünfzig Jahre alt werden konnte, ohne das Urvertrauen in die generelle Aufrichtigkeit der Menschen zu verlieren. Oder das erstaunlich weit verbreitete, enorme Schauspieltalent um mich her zu erkennen.

Erst verlor ich den Glauben an den Staat, dann verlor ich den Glauben an die Menschen. Was bleibt? Der Rest.

Lektionen aus dem echten Leben 3

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Merke: Es bringt nicht allzu viel, einen auf Permakultur zu machen und ein Kompostklo im Haus zu installieren, wenn 75% der Nutzer vor Ekel oder Desinteresse keine Hand rühren, es intakt zu halten. Oder wenn sie es tun, sich so doof anstellen, dass noch nicht einmal der Eimer richtig unter der Sitzöffnung zu stehen kommt und alle tagelang daneben pissen, bevor es einer merkt. Es nutze derjenige das Klo, der es gut findet. Alle anderen bekommen ihr gewohntes Trinkwasserverschwendungsklo zurück.

P.S.: Eine bittere Lektion, wenn das Gute und Richtige sich als nicht für alle gut und richtig erweist und man aus Respekt für andere entgegen seiner Überzeugung davon absehen muss. Der schmale Grat zwischen Fundamentalismus und Oberflächlichkeit, zwischen Überzeugtheit und Rücksichtslosigkeit, zwischen Führung und Diktatur.

Bin ich Sufi?

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„The wise, whatever their faith, have always been able to meet each other beyond those boundaries of external forms and conventions, which are natural and necessary to human life, but which none the less separate humanity. … Mystical ideas are unintelligible to the generality of people. The mystics have, therefore, usually imparted their ideas to a chosen few only, to those whom they could trust, who were ready for initiation and discipleship.

… indeed, Jesus is said to stand, in a sense, at the head of the Sufis.

To be „in the world, but not of it,“ free from ambition, greed, intellectual pride, blind obedience to custom, or awe of persons higher in rank—that is the Sufi’s ideal.“

Übersetzung:
Die Weisen waren unabhängig von ihrem Glauben immer in der Lage, einander über diese Grenzen äußerer Formen und Konventionen hinweg zu begegnen. Diese Grenzen sind natürlichen Ursprungs und für das menschliche Leben unverzichtbar – nichtsdestotrotz spalten sie die Menschheit. … Mystische Ideen sind der Mehrheit der Leute unverständlich. Deshalb haben die Mystiker ihre Ideen nur einigen wenigen Auserwählten mitgeteilt, denen sie trauen konnten und die bereit waren für Weihen und Jüngerschaft.

… in der Tat wird von Jesus gesagt, er sei in gewissem Sinne der höchste aller Sufis gwesen.

„In dieser Welt, aber nicht von ihr“ zu sein, frei von Ehrgeiz, Gier, Geistesdünkel, blinder Sittentreue oder Obrigkeitsscheu – das ist das Ideal des Sufi.“

http://sufiway.org/about-us/the-origins-of-sufism