Antwort an den Herrn vom BMI

Standard

Lieber Dr. XXXXX XXXXX,

vielen Dank für Ihre Standardantwort auf meine Anfrage, von der ich mich in meinen ehrlichen Bemühungen um Verständnis der staatsrechtlichen Zusammenhänge persönlich mißachtet fühlen muß.

Mir ist bekannt, daß die wildesten Behauptungen über die staatsrechtlichen Gegebenheiten im Zusammenhang mit der Bundesrepublik Deutschland kursieren. Meine Fragen an die Staatsrechtler beim Bundesinnenministerium, die in Ihrem Postfach gelandet sind, habe ich sorgfältig selbst formuliert, nachdem ich alle einschlägig kursierenden Behauptungen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft und zu ihren Quellen zurückverfolgt habe. Das meiste ist wirklich Blödsinn, den Leute verzapfen, die z.T. nicht einmal einfache Sätze lesen und verstehen können, nichts selbst nachprüfen oder hinterfragen, aber sich in die Brust werfen und mit großartigen Titeln schmücken. Selbstverständlich habe ich mich auch auf bpd.de informiert, jedoch schnell herausgefunden, daß dort meine Fragen eben keine Antwort finden.

Mir ist auch klar, daß kein kluger Mensch alle dummen Fragen beantworten kann, die ihm gestellt werden, oder alle absurden Behauptungen widerlegen, die in der Welt sind – nicht einmal, wenn er es wollte und Tag und Nacht arbeiten würde.

Aber ist es für Sie völlig unvorstellbar, daß auch vernünftige Leute Sie um Auskunft in diesen Dingen bitten? Ihr Doktortitel bezieht sich doch sicher auf Staats- und Verfassungsrecht. An wen soll man sich mit staatsrechtlichen Fragen wenden, wenn nicht an ausgewiesene, erfolgreiche und gut bezahlte Experten wie Sie?

Beim Staatsrechtler Theodor Schweisfurth lese ich, daß die Bundesrepublik mit ihren Organen nach Beitritt der DDR am 03.10.1990 zum Völkerrechtssubjekt Deutschland, früher Deutsches Reich genannt, „mutierte“, während das Bundesverfassungsgericht die Subjektidentität der BRD mit diesem schon 1973 festlegte und bundesdeutsche Richter viele Jahre später urteilen, daß die Bundesrepublik ihre Staatsgewalt eben nicht von ihrer Subjektidentität mit dem Völkerrechtssubjekt Deutschland, früher Deutsches Reich genannt, ableitet, sondern aus der „gegenwärtigen Staatsgewalt“. Gleichzeitig bezeichnet man die Bundesrepublik als oberste Gebietskörperschaft. Eine öffentlich-rechtliche Körperschaft spielt aber nun einmal in der Liga unterhalb des Staates, auch wenn sie Aufgaben für ihn erfüllt. Das ergibt doch alles keinen Sinn!

Bitte betrachten Sie mich als forschende Studentin, die Sie ernsthaft und offenen Geistes um Wissensvermittlung ersucht. Meine Fragen waren so kurz und präzise wie möglich formuliert, um Sie eben nicht mit vielen Seiten Text zuzumüllen. Ich denke außerdem, es wäre für Sie nicht allzu frustrierend, sondern vielleicht sogar unterhaltsam, mir bei meiner Erkenntnissuche behilflich zu sein.

Ich würde mich freuen, wenn Sie mich nachträglich in eine andere Schublade einsortieren würden als Sie es spontan getan haben.

Für den Fall, daß Sie bei Ihrer Entscheidung bleiben und weitere Kommunikation ablehnen, müßte ich Sie dann leider in dieselbe Schublade tun wie meinen früheren Staatsbürgerkundelehrer, der die Antworten auf meine Fragen nie auf seinen Karteikarten für die aktuelle Unterrichtsstunde finden konnte. Auf seiner Schublade steht: Brotgelehrter. Er weiß es auch nicht. Das wäre schade …

Mit freundlichen Grüßen aus der verschneiten Mark

XXXX XXXXX
XXXXX

Eine Antwort »

  1. Pingback: FWOTL: Antwort an den Herrn vom BMI | K U L I S S E N R I S S

  2. Na, nichts. Oder ein weiteres „Bitte belästigen Sie uns nicht mit Ihren Neonazi-Fragen“. Ich bezweifle, daß seine Dienstanweisungen dem Herrn Dr. erlauben, sich intellektuellen Herausforderungen zu stellen und seine Ehre als Wissenschaftler zu verteidigen.

  3. woher weißt du das das ein Herr Dr. ist, heute morgen hab ich da angerufen, leider ist der Lorenz den es doch wirklich gibt nicht anwesend.

    ich werds nochmal so probieren:

    „Ich bitte sie nochmal meinen letzten Fragen Katalog zu beantworten.

    Es geht um meine Einbürgerung. Und bevor ich das Loyalitätsabkommen zur Körperschaft BRD und ihrer verfassungsmäßigen Ordnung unterschreiben kann, MÜSSEN diese Fragen geklärt sein.

    Es ist doch klar das ich mich nur in eine originär rechtsfähige Gesellschaft einbürgern lassen möchte. Deswegn MUSS der Fragenkatalog für mich geklärt werden.

    Wenn ich wieder nur eine pauschale Antwort/ Ablehnung erhalte, werde ich einen Anwalt für Einbürgerung einschalten müssen, der die Beantwortung der Fragen für mich durchsetzt.

    Mit freundlichen Grüßen, „

  4. Weil das in seiner Signatur steht. Seinen Namen möchte ich allerdings nicht öffentlich machen, damit er nicht auch noch durch „Lampenfieber“ am Antworten gehindert wird.

  5. Ich vermute, Sie liegen mir Ihrer Einschätzung richtig. Der Herr Dr. bekommt seine Alimentierung auch ohne eine Einlassung und bevor jemand aus diesen Reihen etwas schreibt, was die Öffentlichkeit nicht zu erfahren hat und dabei riskiert, dass ihm die nächste Beförderung gestrichen wird, bleibt man wahrscheinlich lieber auf der „sicheren Seite“.

    Ein Kriminalhauptkommissar und Sprecher des Bundes der deutschen Kriminalbeamten vermittelt hierzu einen gewissen Eindruck. Einer der wenigen Mutigen aus diesen Reihen:

    Pelzig Unterhält sich 08.04.2010 Uwe Dolata 1/2 Gesamt 6/7

    Ergänzend dazu ein besonderes Gespräch:
    Staat-Recht=Mafia!

    Es sieht vielleicht etwas bescheiden aus in dieser BRD.

  6. Unerwartet hat der Herr Dr. sich doch wieder bei mir gemeldet und mir die internen Informationsmaterialien zur „Reichsbürgerbewegung“ geschickt. Meine Fragen entsprächen halt den kursierenden Musterfragen. Ich werde das jetzt nicht hier veröffentlichen, sondern den Fuß in der Tür diskret weiternutzen. ^^

    Ich veröffentliche dann zusammenfassend den weiteren Verlauf.

  7. WOW – GLÜCKWUNSCH!!!!
    Frauenbonus ;-)) !?!?!

    Allein dafür hat Herr Dr. ja schon einen Orden verdient!
    Oder er weiss einfach nicht was er tut 😉

  8. Wir werden sehen, ob noch was kommt. Immerhin muß er jetzt was gucken lassen. Wenn er sich darum drücken will, ohne das Gesicht zu verlieren, kann er eigentlich nur noch schweigen.

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